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Porsche 944S2...


Technische und allgemeine Daten:

EZ:10.12.1990
Hubraum: 2990ccm
Bohrung x Hub: 104,0 x 88,0mm
Verdichtung:10,9:1
Steuerung:4 x 4 (DOHC)
Leergewicht:1340kg
Beschleunigung (0-100km/h):7,1s
Höchstgeschwindigkeit:240km/h
Kraftstoff:ROZ95
Verbrauch:8,8-10L/hkm
Stückzahl:20260 (1988-91)
Neupreis:75.000 DM (1988)
Steuer:EURO 2
Typenklasse:12
Unterhalt p.a.:560,- € Versicherung (HUK24; 100%)
+ 220,-€ Steuer (ab 2005) = 780,- €

kurze Modellgeschichte:

Als größere Ausbaustufe (bzw. später Nachfolgemodell) des 924 (kurze Modellgeschichte siehe hier) kam der 944 1981 mit einem 163PS starken 2,5L-8V-Saugmotor auf den Markt und wurde 1985 überarbeitet. Dabei erhielt er ein deutlich moderneres Interieur als das, welches anfangs vom 924 übernommen wurde. Die 2,5-Liter 8-Ventil-Motorisierung ging dann an den 924S über; der 944 erhielt in der Basisvariante 0,2L mehr an Hubraum und 2 Pferdestärken mehr an Leistung.
Den Grund für diesen Aufwand mutmaße ich in der Porsche-Modellpoltik (ausreichend Leistungsabstand zu niedriger angesiedelten Modellen, um nicht zwischen den Baureihen Marktanteile zu kannibalisieren) und dem Mythos, den Porschekenner seit 1973 mit der Hubraumangabe "2.7" verbinden. Aber das ist reiner Spekulatius meinerseits, keine historisch gesicherte Aussage...
Zurück zu den Motoren! Neben dieser 944-Basis kam dann kurz darauf das Kürzel "S" in Verbindung mit einer zweiten Nockenwelle und insgesamt 16 Ventilen.
Diese 190PS starke Variante lag zwischen der 2,7-Liter / 165PS-Basis und dem 220 / 250PS starken "turbo"/"turbo S".

Ab 1988 wurde der Hubraum dann auf knapp 3 Liter erhöht und die Wagenfrontpartie vom 944 turbo verbaut. Der hiermit geschaffene 944 S2 wurde dann nur noch zum Modelljahr 1990 mit einem anderen Heckspoiler versehen und schließlich bis 1991 - zuletzt in Zuffenhausen als Montagepilot für den 968 - gefertigt.
Mit knapp 750ccm pro Topf war dieser Motor der damals weltgrößste Vierzylinder. Mit einer variablen Nockenwellenverstellung (Variocam) findet man diesen Grundmotor auch im 968 wieder.

Trotz der - abgesehen von den verbreiterten Radhäusern - weitestgehend seit 1976 unveränderten Karosse ist der 944S2 ein gänzlich anderes Fahrzeug als der 924 oder der 924S. Ein um rund 50% gesteigertes Drehmoment und eine ca. 30%ige Leistungssteigerung lassen den Motor besonders in tiefen Drehzahlregionen wesentlich souveräner auftreten. Das Auto ist nicht nur optisch wesentlich moderner gestaltet, man kann mit Fug und Recht behaupten, es hier (aus heutiger Sicht) fast noch mit einem zeitgemäßen Automobil zu tun zu haben: Der Motor verfügt über zwei Klopfsensoren, erfüllt die Euro-2-Norm, der wesentlich geringere Lärmpegel im Innenraum sowie die Annehmlichkeiten der kleinen Helferlein wie Fensterheber, Servo und Zentralveriegelung passen harmonisch ins Bild eines vernünftigen Reisecoupés für den gesetzten Herrn mittleren Alters wie ich es bin.

Transaxle-Kauftips:

hier runterladen!

...und nun zu meinem 944 S2:

Nunja, viel gibt es noch nicht zu berichten - nachdem mir der Vorbesitzer prompt auf meine Anfrage Innenaufnahmen der Türschweller per Mail geschickt hat, fiel das Auto in die engere Auswahl der ohnehin wenigen cobaltblauen, die im August 07 auf den einschlägigen Seiten zu finden waren.
Einzig die erschreckend tief liefgende Karrosse und ein zugerüstetes Momo-Lenkrad ließen mich schlimmste Vernordschleifungen befürchten, doch bei der Fzg.-Besichtigung war ziemlich schnell klar, dass sich hier kein Pimper ausgetobt hat, sondern das Fzg. offensichtlich ausnahmslos Liebhaber als Vorbesitzer hatte.
Nun ist mein Techart-gefahrwerkter S2 mein zweiter Transaxle, dessen direkter Vorbesitzer fast den gleichen Nachnamen hat, wie ich. Da führte wirklich kein Weg dran vorbei...

Nach Tausch des fälligen Zahnriemengelumpes gibt es noch zwei Dinge, die sich langsam ankündigen, aber nicht unter akutem Handlungsbedarf stehen:
Das Transaxle macht - noch dezente - Geräsche und die Kupplung rupft leicht. Daran hat sich bis heute (2019) nichts verändert, wobei das zu den Dingen gehört, die nach Abarbeitung anderer, drängenderer, Baustellen angegangen wird...

Finanzen...:

Ich will jetzt gar nicht so viel über Geld schreiben, aber Old- und Youngtimerbesitzer werden immer wieder gefragt, mit "wieviel" man denn so zu rechnen hat, wenn man so ein Gerät über die Zeit retten will.
Und, geben Sie es zu, wenn Sie das nicht interessieren würde, wären Sie gar nicht hier...
Also, ein großer Zahnriemenwechsel kostet annähernd 2k€ und dieser ist alle 5 Jahre oder alle 80Tkm fällig. Dies gilt es sich vor Augen zu halten, wenn man mit einer Anschaffung liebäugelt. Wenn man die Wertsteigerung über die letzten 10 Jahre mit in Betracht zieht, kann an sich den finanziellen Schaden mit 28 Ct./km schönrechnen - wenn man ehrlich ist, bleibt der Wagen ein Hobby, für das man bei alltagsfrequenter Nutzung 3-5k€ p.a. an Instandhaltung zu investieren in der Lage sein sollte. Abhängig vom Ausgangszustand und der jährlichen Laufstrecke kann das natürlich auch viel geringer ausfallen.

Statistik:

siehe FIBS! ("STA-HL 944")

Bilder:

von vorne.
von hinten.
Gekauft und weg, bevor sich der Vorbesitzer es anders überlegt.
auch unsere Katze liebt ihn.