| Porsche 944 S2
| BMW 323ti compact
| BMW R80 GS
| BMW R90/6
| Porsche 924S
| Yamaha TT600S |
BMW R90/6...
Im Folgenden möchte ich Euch aber mein ältestes Eisen vorstellen.
Es handelt sich dabei um eine BMW R90/6 aus dem Jahre 1973, an der
nichts mehr im Originalzustand ist. Das liegt in erster Linie an
meinen Vorbesitzern, welche sie im Stil der legendären R90S
verändert haben.
EZ: | 19.12.1973 |
Hubraum: | 759ccm |
Steuerung: | 2 x 2 ohv |
Leergewicht: | 210kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 178km/h |
Kraftstoff: | ROZ91 |
Verbrauch: | 5,5-8L/hkm |
kurze Fahrzeuggeschichte:
Tank, Sitzbank (mit "Blechbürzel"), sowie die vollhydraulische
Vorderbremsanlage sind nicht original, ebenso wie der Heckantrieb,
welcher wohl einer R100/7 entlehnt sein dürfte.
Welche Farbe die Anbauteile ursprünglich hatten, ließ
sich nicht mehr feststellen, aber, daß das "Christbaumgrün"
mit den goldenen Zierstreifen (Lametta ???) nicht dem Originalztustand entsprach,
war schnell klar.
Gut, zu den Fakten:
Laut Aussage des Vorbesitzers war das Fahrzeug zu Anfang ein werksinternes Testmotorrad,
was auch erklärt, weshalb erst 21Tkm auf der Uhr waren, als ich es Ende Januar '99 erstand.
Angeblich hatte nämlich dieses Motorrad bei BMW keinen Tacho. Aber egal, selbst, wenn das alles
erstunken und erlogen sein sollte, und die Kiste schon 121 oder gar 221Tkm auf dem Buckel hätte,
bin ich mit der Zuverlässigkeit durchaus zufrieden.
Der Vorteil der Boxermotoren ist - wie sicherlich die meisten Leser bestätigen können, dass
man sie, sollten sie wirklich mal den Dienst versagen, mit einem Taschenmesser und einem Stück
Blumendraht wieder zum Laufen bringen kann.
Der Motor trägt den Schriftzug "R100S", ist aber ein 800er...!? Was auch immer das soll?
Die 50 PS treffen den Fahrer zwar nicht wie ein Pferdehuf in den Rücken, aber es reicht immerhin,
um die Schüttelbrüder auf ihren SR-500 um's sprichwörtlliche Arschlecken an der Ampel
zu verpressen.
Zum Thema "Motorradrennen":
Dieser Kurventechnik, die in Fachkreisen ihres Gleichen sucht (Eiereiereier), habe ich zu verdanken, dass
ich den dritten Platz in der offenen Klasse des grabtheflag-Cups 2000
gemacht habe. "Wie konnte das passieren?" hab ich mich gefragt. Und vermutlich haben sich die ungefähr 10
Teilnehmer, welche in der Rangordnung hinter mir kommen...
Nun muß ich hier - um mit der Kirche beim Dorf zu bleiben - zugeben, daß JEDER
einzelne meiner Mitstreiter ein besserer Motorradfahrer ist, als meinereiner. Was mich einzig und allein auf
das Treppchen gebracht hat, ist meine gute alte Gummi-Q, welche ja oben schon erwähnt wurde. Ihrer Zuverlässigkeit ist es zu verdanken,
daß ich vier von fünf gewerteten Rennen beenden konnte. Aber was ich hier eigentlich machen wollte, ist
einfach nur, das obig erwähnte Turnier aus dem Blickwinkel eines Teilnehmers etwas näher zu beschreiben,
um vielleicht den einen oder anderen Leser dafür zu gewinnen.
Man lasse mich chronologisch vorgehen:
Die Veranstaltung dauert drei Tage und findet dreimal pro Jahr statt. Wo und wann entnehme man dem Querverweis oben.
Da man am Morgen des ersten Tages eine technische Abnahme über sich und seine Ausrüstung ergehen lassen muß,
ist es sinnvoll am Tag vorher anzureisen, um sich zuerst einmal im Fahrerlager heimisch zu machen.
Zelt aufbauen, Mopeds auspacken, Bier kühlstellen,...
Das sind alles Dinge, zu denen man am ersten Tag des Geschehens nur wenig Zeit hat.
Sollte der Technische Direktor der Ausrüstung
seinen Segen erteilt haben, darf man im Abstand von einer Stunde für je 30min. auf die Bahn.
Wenn man einen Kurs das erste mal fährt, ist es natürlich anzuraten, die Sache ganz langsam
angehen zu lassen, da man von jeder Kurve auf's Neue überrascht sein wird. "Huuuuch, ist die eng...!"
So weit ich mich erinnern kann, ist um sechs Uhr am Abend der Spuk vorbei, und nachdem man seinem Drehzahlmesser noch einen
Gute-Nacht-Kuß auf die Scheibe gedrückt hat, wird fast jeder noch so verbissene Gegner auf der Rennstrecke zum beschwingt-beredten
Verbündeten im Kampf gegen die mitgebrachten Bierreserven.
Ich bin durchaus kein Freund von gestellt geselligem Beisammensein,
aber auch mich hat die Tatsache begeistert, daß Menschen, die schon so lange Motorrad fahren, wie ich laufen kann, von vorn herein auf ein
"Sie" verzichten und beim Bestaunen alter Boliden, respektive beim unumgänglichen "Benizn-Reden" ein Leuchten in den Augen
bekommen, wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum. Schön. Das nimmt mir die Angst vor der grossen, bösen Drei.
Am Nachmittag des zweiten und des dritten Tages finden dann die Wertungsläufe statt. Dieses Mal wird nicht mehr nach "schnell"
und "langsam" unterschieden, wie im Training, sondern - unabhängig vom fahrerischen Können - nach den Hubraum- und Altersklassen
der Motorräder.
Am Ende des zweiten und dritten Tages gibt es dann jeweils im Zuge einer Siegerehrung einen Trostpreis für alle bis zum vierten Platz
(und hierbei gilt es zu bemerken, dass schon diese Trostpreise das Mitmachen lohnen) und einen etwas größeren Preis (nämlich die Ehre, Held
des Tages zu sein) für Platz 1 bis 3.
Die Abreise erfolgt dann entweder am Abend des dritten Tages oder am Tag danach.
Wie vermutllich leicht zu erkennen ist, bin ich von diesen Veranstaltungen total begeistert und empfehle jedem, der ein Moped
(Modelljahr vor 1980) hat, daran teilzunehmen. Nochmals vielen Dank an Irma Kronester für ihre aufopfernde Arbeit! Möge diese Veranstaltung immer erfolgreich sein!
Und nun noch ein paar Eindrücke, wie man sich das Szenario so vorzustellen hat:
weitere pics findet Ihr hier:
|